DHB-Sichtung der Mädchen des Jahrgangs 2004/2005
Von Andreas Grub
Die Mädchenauswahl
des HVS war über das vergangene Wochenende zur jährlichen Sichtung für den
Kader der Jugendnationalmannschaft in Heidelberg. Drei Spielerinnen der VTZ
Saarpfalz waren für dieses Topereignis im deutschen Jugendhandball nominiert
worden. Franziska Dietrich, Kim Bettinger und Emma Grub waren im Kader von
Verbandstrainer Jürgen Hartz und seiner CoTrainerin Lara Hanslik. Das Saarland
stellte mit Abstand das jüngste Team. Vor den Augen der DHB-Sichter und
HVS-Jugendkoordinator Christian Schwarzer schlug sich die Saarauswahl, die mit
fünf jüngeren Mädchen des Jahrgangs 2005 angetreten war, sehr gut. Kein anderer
Verband hatte ähnlich viele junge Spielerinnen nominiert.
Neben
Leistungstests verschiedenster Art und den Körpervermessungen, mussten die Saarmädels
auch in Vergleichsspielen gegen andere Landesverbände antreten. Leider hatte
sich schon bei den Leistungstests Lisa Glöckner verletzt und konnte nicht mehr
eingesetzt werden. Dies trübte schon vor den Spielen die Stimmung im
saarländischen Lager. So brauchten die etwas unerfahreneren Saar-Girls den
ersten Spieltag, um sich an das beeindruckende Niveau dieser Veranstaltung
anzupassen. Aber insbesondere die Niederlage gegen den alles überragenden Kader
aus Württemberg ist keine Schande. Der spätere Turniersieger würde viele hochklassige
Frauenteams vor große Probleme stellen.
Am zweiten Tag
schlugen sich die Saarländerinnen hervorragend. Mit einem klaren Sieg gegen die
als übermächtig eingeschätzten Hessen überraschte das HVS-Team alle Anwesenden.
Natürlich verfügt das kleine Saarland nicht über die Spitzenspielerinnen
anderer Landesverbände, aber Teamgeist kann Berge versetzen! Aufopferungsvoll
kämpfte jedes Mädchen für seine Mannschaft. Und mit steigendem Selbstbewusstsein
gelangen auf einmal auch spielerisch überzeugende Aktionen. Die Mädels spielten
die Stärken ihres Teams aus, kooperierten hervorragend und traten immer
entschlossener auf. Die Abwehr stand und Chancen wurden mit aller Konsequenz
genutzt. Der Sieg war eine Befreiung für die Spielerinnen, die hier eine für
ihren weiteren sportlichen Weg fantastische Erfahrung machen konnten: ein
funktionierendes Team kann die Einzelkönner schlagen!
Im Folgenden Match
gegen Baden führten „Jürgens Mädels“ bis in die letzten Sekunden des ersten
Durchgangs. Erst ganz zum Schluss musste man sich dem sehr starken Gegner
beugen und verlor mit einem Tor. Aber wieder hatten die Spielerinnen alles
gegeben und gezeigt, dass es sehr unangenehm sein kann gegen sie anzutreten.
Wie während des ganzen Wochenendes zeigten auch die VTZ-Girls eine gute
Leistung. Alle hatten lange Spielzeiten und leisteten ihren Beitrag für das
Team. Franzi am Kreis und zentral in der Deckung zeigte ihre Fähigkeiten
ebenso, wie Kim im Tor und Emma auf Rückraum Mitte in der Spielsteuerung.
Leider musste
dieses Spiel nach einigen Minuten des zweiten Durchgangs abgebrochen werden, weil
sich eines der gegnerischen Mädels verletzte und vom Rettungsdienst
abtransportiert wurde. Zum Glück stellte sich die Verletzung als nicht ganz so
dramatisch heraus und alle waren erleichtert als die Badenerin abends wieder in
die gemeinsame Unterkunft gebracht wurde.
Am Sonntagmorgen
traten die Saarländerinnen dann im Spiel um Platz Sieben gegen den Mittelrhein
an. Sie holten noch einmal alles aus ihren müden Knochen heraus und es gelang
ihnen den Gegner im Penalty-Schießen zu bezwingen. Damit belohnte sich die
Truppe selbst und alle anwesenden „Saarländer“ - insbesondere auch die Eltern -
jubelten dem HVS-Team zu Recht zu. Schließlich hatte sich schon seit längerem
kein saarländisches Mädchenteam so gut geschlagen.
Am Ende äußerte
sich Betreuerin Aleksandra Jelicic mit folgendem Satz, der das anstrengende Sichtungswochenende
auf den Punkt brachte: „Kleines Saarland, großes Herz!“ Vielleicht sollte das
zum neuen Motto des saarländischen Handballverbandes werden!