Sonntag, 31. März 2019

wJE: Siege in Perl und St. Wendel

Weibliche E-Jugend in Perl und St. Wendel

Von Andreas Grub

An den letzten Wochenenden reiste die zahlenmäßig bei beiden Spielen etwas dezimierte E-Jugend zu ihren weitesten Auswärtsspielen. In Perl gelang den Zweibrückerinnen ein überlegener 12:27 Sieg. Positiv fiel dabei die Leistung der Schiedsrichterin auf. Sie achtete in vorbildlicher Form auf die Umsetzung, der in dieser Altersgruppe geltenden Spielordnung. Die offensive Deckung wurde von ihr konsequent von beiden Teams eingefordert. Regelverstöße wurden in beiden Altersgruppen bestimmt geahndet, allerdings wurden dazu immer altersgerechte Erklärungen an die Kinder gegeben. So muss eine pädagogisch sinnvolle Spielleitung ablaufen! Die Folge war ein munteres und torreiches Spiel in dem der überwiegende Teil der Kinder zu seinem Recht kam und viele Torchancen auf beiden Seiten entstanden. Die größere Erfahrung unserer älteren Mädchen gab den Ausschlag für uns und so kam am Ende ein deutlicher Sieg für die VTZ heraus. Einen besonders guten Tag hatte Evelina, die ihr bisher bestes Spiel zeigte.

Im nächsten Spiel ging es nach St. Wendel. Hier herrschte eine etwas andere Atmosphäre. Auf die Bitte des VTZ-Trainers an den Schiedsrichter den Anfängern in unserem Team doch bitte seine Entscheidungen zu erklären, lehnte der Heimreferee dies schlichtweg ab. Dies sei Aufgabe der Trainer! Eine solche Einstellung ist mittelalterlich und entspricht nicht dem Ausbildungsgedanken, der in Spielen dieser Altersklasse Grundsatz für alle Beteiligten sein sollte. Soweit es dem VTZ-Trainer mit mehr als 40 Jahren Handballerfahrung möglich war die Entscheidungen des Schiedsrichters nachzuvollziehen, übernahm der Trainer dann gerne die Aufklärungsarbeit. Nicht bei allen Entscheidungen gelang dies!

Trotz dieser Merkwürdigkeit und einer insgesamt eher unfreundlichen Stimmung bei den gegnerischen Verantwortlichen, ließen sich unsere Mädels nicht beeindrucken. Obwohl die Deckung der Gegner nicht gerade auf Ballgewinn ausgerichtet war, sondern eher dazu diente einen möglichst dichten Abwehrriegel um den 6-Meterkreis zu bilden, überrannten die VTZ-Girls den Gegner mit zunehmender Spieldauer. Auch, dass das Spielfeld nicht über die offiziellen Handballmaße verfügte und der Gegner die Räume vor dem eigenen Tor wie oben beschrieben zusätzlich gezielt verengte, konnte uns nicht stoppen und unsere Mädels setzten sich immer wieder durch. Sie spielten einfach zu schnell und bevor der Gegner gefährlich werden konnte, hatten unsere Balljäger die Kugel erobert und schalteten zum Tempogegenstoß um. Ein großes Lob geht dabei an unsere Torhüterin Diana, die eine ganze Serie punktgenauer Langpässe in die Arme unserer schnellen Spitzen spielte, die erfolgreich abgeschlossen wurden. Da nützte auch das Dauerklammern einiger Gegnerinnen, das meist ungeahndet blieb, wenig. Auch aus der Distanz gelangen uns einige Tore, die in dieser Altersklasse im Mädchenhandball eher selten zu sehen sind. Ein deutliches Zeichen dafür, dass man sich auch auf Gegner einstellen kann, die nicht unbedingt altersgemäß agieren. Leider können dies nur wenige Mädels in diesem Alter und so wird das Spiel automatisch auf die frühentwickelten Kinder verlagert. Die kleinen, körperlich schwächeren Spielerinnen leiden darunter. Auch wenn einige unserer Mädels an diesem Tag damit umgehen konnten, ist dies ein Rückfall in die handballerische Steinzeit. Und manche jüngeren Kinder werden in solchen Spielen zu Wasserträgern degradiert. Wie soll da Begeisterung für unseren Sport entstehen?

So endete das Spiel 32:12 für uns. Aber nicht jede Spielerin konnte sich in wünschenswerter Form am Spiel beteiligen. Ein weniger deutlicher Sieg mit aktiver Beteiligung aller Spielrinnen würde uns Trainer mehr freuen. Dazu müssten aber beide Gegner bereit sein einen ballgewinnorientierten Handball zu spielen. „Mauerbildung“ und „Klammerhandball“ sind dazu nicht geeignet. Das Spiel in Perl hat gezeigt, dass wir nicht alleine diese Meinung haben!