Weibliche E-Jugend in Perl und St. Wendel
Von Andreas Grub
An den letzten
Wochenenden reiste die zahlenmäßig bei beiden Spielen etwas dezimierte E-Jugend
zu ihren weitesten Auswärtsspielen. In Perl gelang den Zweibrückerinnen ein
überlegener 12:27 Sieg. Positiv fiel dabei die Leistung der Schiedsrichterin
auf. Sie achtete in vorbildlicher Form auf die Umsetzung, der in dieser
Altersgruppe geltenden Spielordnung. Die offensive Deckung wurde von ihr
konsequent von beiden Teams eingefordert. Regelverstöße wurden in beiden
Altersgruppen bestimmt geahndet, allerdings wurden dazu immer altersgerechte Erklärungen
an die Kinder gegeben. So muss eine pädagogisch sinnvolle Spielleitung
ablaufen! Die Folge war ein munteres und torreiches Spiel in dem der
überwiegende Teil der Kinder zu seinem Recht kam und viele Torchancen auf
beiden Seiten entstanden. Die größere Erfahrung unserer älteren Mädchen gab den
Ausschlag für uns und so kam am Ende ein deutlicher Sieg für die VTZ heraus.
Einen besonders guten Tag hatte Evelina, die ihr bisher bestes Spiel zeigte.
Im nächsten
Spiel ging es nach St. Wendel. Hier herrschte eine etwas andere Atmosphäre. Auf
die Bitte des VTZ-Trainers an den Schiedsrichter den Anfängern in unserem Team
doch bitte seine Entscheidungen zu erklären, lehnte der Heimreferee dies
schlichtweg ab. Dies sei Aufgabe der Trainer! Eine solche Einstellung ist
mittelalterlich und entspricht nicht dem Ausbildungsgedanken, der in Spielen
dieser Altersklasse Grundsatz für alle Beteiligten sein sollte. Soweit es dem
VTZ-Trainer mit mehr als 40 Jahren Handballerfahrung möglich war die
Entscheidungen des Schiedsrichters nachzuvollziehen, übernahm der Trainer dann
gerne die Aufklärungsarbeit. Nicht bei allen Entscheidungen gelang dies!
Trotz dieser
Merkwürdigkeit und einer insgesamt eher unfreundlichen Stimmung bei den gegnerischen
Verantwortlichen, ließen sich unsere Mädels nicht beeindrucken. Obwohl die Deckung
der Gegner nicht gerade auf Ballgewinn ausgerichtet war, sondern eher dazu
diente einen möglichst dichten Abwehrriegel um den 6-Meterkreis zu bilden,
überrannten die VTZ-Girls den Gegner mit zunehmender Spieldauer. Auch, dass das
Spielfeld nicht über die offiziellen Handballmaße verfügte und der Gegner die
Räume vor dem eigenen Tor wie oben beschrieben zusätzlich gezielt verengte,
konnte uns nicht stoppen und unsere Mädels setzten sich immer wieder durch. Sie
spielten einfach zu schnell und bevor der Gegner gefährlich werden konnte, hatten
unsere Balljäger die Kugel erobert und schalteten zum Tempogegenstoß um. Ein
großes Lob geht dabei an unsere Torhüterin Diana, die eine ganze Serie
punktgenauer Langpässe in die Arme unserer schnellen Spitzen spielte, die
erfolgreich abgeschlossen wurden. Da nützte auch das Dauerklammern einiger
Gegnerinnen, das meist ungeahndet blieb, wenig. Auch aus der Distanz gelangen
uns einige Tore, die in dieser Altersklasse im Mädchenhandball eher selten zu sehen
sind. Ein deutliches Zeichen dafür, dass man sich auch auf Gegner einstellen
kann, die nicht unbedingt altersgemäß agieren. Leider können dies nur wenige
Mädels in diesem Alter und so wird das Spiel automatisch auf die
frühentwickelten Kinder verlagert. Die kleinen, körperlich schwächeren
Spielerinnen leiden darunter. Auch wenn einige unserer Mädels an diesem Tag
damit umgehen konnten, ist dies ein Rückfall in die handballerische Steinzeit.
Und manche jüngeren Kinder werden in solchen Spielen zu Wasserträgern
degradiert. Wie soll da Begeisterung für unseren Sport entstehen?
So endete das
Spiel 32:12 für uns. Aber nicht jede Spielerin konnte sich in wünschenswerter
Form am Spiel beteiligen. Ein weniger deutlicher Sieg mit aktiver Beteiligung
aller Spielrinnen würde uns Trainer mehr freuen. Dazu müssten aber beide Gegner
bereit sein einen ballgewinnorientierten Handball zu spielen. „Mauerbildung“
und „Klammerhandball“ sind dazu nicht geeignet. Das Spiel in Perl hat gezeigt,
dass wir nicht alleine diese Meinung haben!